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Ausgezeichnet: Schnecke lässt nicht locker Verein bekommt Wilhelm-Dröscher-Preis: Gegen Rechtsextremismus
M Kreis Birkenfeld/Leipzig. Für seine seit mehr als drei Jahrzehnte durch ungewöhnlich vielfältige und kreative Veranstaltungen und Aktionen geprägte Tätigkeit bekam der Kulturverein „Die Schnecke – Forum Kultur und Gesellschaft“ am Samstag in Leipzig den zweiten Preis beim alle zwei Jahre vergebenen Wilhelm-Dröscher-Preis überreicht. Der Erfolg der Initiative aus dem Kreis Birkenfeld ist umso höher zu bewerten, als nach übereinstimmender Einschätzung der Preisrichter die Qualität der vorgestellten Projekte in den vergangenen zehn bis 15 Jahren kontinuierlich zugenommen hat. Ein zwölfköpfiges Kuratorium, dem unter anderem die ehemalige Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und die beiden Dröscher-Söhne Peter Wilhelm und Michael angehören, hob die zahlreichen Zeitzeugenveranstaltungen hervor, die die Schnecke anbietet, um rechtsextremistischem Gedankengut entgegentreten zu können. Für den Landtagsabgeordneten Peter Wilhelm Dröscher steht die „Schnecke“ mit ihrer inhaltlichen Arbeit ganz in der Tradition seines Vaters, der einst auf Schloss Dhaun weit über die Region beachtete Volkshochschulangebote geschaffen hatte. Loke Mernizka und Michael Dröscher lobten die Nachhaltigkeit des Vereins, der nie eine Auszeit genommen habe und Jahr für Jahr interessante Veranstaltungen ermögliche. Die seien – so die Kuratoriumsvorsitzende Wieczorek-Zeul – sonst in dieser Qualität eigentlich nur in Universitäts- und Großstädten zu finden. Organisatorisch begleitet wurde der Wettbewerb vom Berliner Willy-Brandt-Haus. Erster Gratulant der Siegergruppen war der wiedergewählte SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel, der das intensive Auswahlverfahren der Jury hervorhob. Carda Schübelin sowie Sonja und Axel Redmer hatten die „Schnecke“ im Leipziger Congress Center präsentiert. Wie die anderen 40 Gruppen, die in die Endausscheidung gelangt waren, konnte der Verein an einem Stand seine Aktionen darstellen und sich am Bühnenprogramm beteiligen. Dabei las Ministerpräsidentin Malu Dreyer die „Zeit“-Satire „Über Schnecken“ von Harald Martenstein. Heidemarie Wieczorek-Zeul war von der Initiative so sehr angetan, dass sie spontan bat: „Ladet mich doch mal zu einer Eurer nächsten Veranstaltungen ein.“ Nahe Zeitung vom Dienstag, 19. November 2013, Seite 11
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