Rückblick 1981-1999
  Aktuelles (2022)     Gästeliste     Rückblick 2000-2021     Die Schnecke in der Presse     Vorverkauf     Mitglied werden     Impressum     Datenschutz  
Veranstaltungen 1981
Veranstaltungen 1982
Veranstaltungen 1983
Veranstaltungen 1984
Veranstaltung mit Dr. Henning Scherf
Fahrt zur Menschen- und Aktionskette
Ausstellung von Gertrude Degenhardt
Lesung mit August Kühn
Lesung mit Günter Kunert
Schülerpressegespräch mit Hugo Brandt
Ausstellung von Klaus Staeck
Veranstaltungen 1985
Veranstaltungen 1986
Veranstaltungen 1987
Veranstaltungen 1988
Veranstaltungen 1989
Veranstaltungen 1990
Veranstaltungen 1991
Veranstaltungen 1992
Veranstaltungen 1993
Veranstaltungen 1994
Veranstaltungen 1995
Veranstaltungen 1996
Veranstaltungen 1997
Veranstaltungen 1998
Veranstaltungen 1999
Allgemein:
Startseite

"Politische Plakate"
Ausstellung von Plakaten von Klaus Staeck
04.-09.04.1984
Birkenfeld, Alte Schule



Nahe-Zeitung, 1. März 1984
Hundert Plakate des Grafikers K. Staeck
Ausstellung und Diskussion in der Birkenfelder „Alten Schule“

Sechs Tage zeigt der Kulturverein „Die Schnecke“ im Birkenfelder Gemeinschaftshaus „Alte Schule“ hundert Plakate des Heidelberger Grafikers Klaus Staeck. Am letzten Tag wurde dann die Ausstellung ergänzt durch eine Diskussionsveranstaltung mit Kurt Vittinghoff und Klaus Staeck.Kaum ein Künstler hat in den letzten Jahren das „Wende“-Klima so zu spüren bekommen wie Staeck. Fanden sich bis Ende der 70er Jahre noch zahlreiche Journalisten, die über seine Arbeit berichteten und Veranstalter, die seine Plakate ausstellten, so häufen sich inzwischen Boykotte in den Medien, lässt es sich mancher „Kunstliebhaber“ einiges kosten, um Veranstalter für den Ausfall einer Plakatausstellung zu honorieren. Auch nach mehr als zehn Jahren haben Staecks Plakate noch nichts von ihrem Biss verloren. Wenn der Heidelberger Grafiker plakatiert „Die Mieten müssen steigen. Deshalb CDU“, dann kann es schon mal sein, dass treue Parteimitglieder das nächste Büro der CDU bestürmen und fordern: „Das könnt ihr doch nicht aufhängen!“ Wird von jungen Arbeitern das Plakat mit der Aufschrift „Deutsche Arbeiter! Die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“ gezeigt, kommt es vor, dass gestandene Kumpels über diese vermeintliche Aktion der Jungen Union erbost sind. Wer nicht bereit ist, um drei Ecken zu denken, geht dem Künstler auf den Leim und entlarvt sich meist selbst. Trotz aller negativen Erfahrungen in Sachen Kunstfreiheit stellt Staeck in Birkenfeld fest, dass die demokratischen Institutionen in der Bundesrepublik weitgehend funktionieren. Und wenn es sein muss, kann man sich ja wehren.