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Nahe-Zeitung, 08.09.1989 Heimat - endlich einmal in voller Länge "Schnecke" und Kulturamt zeigen Edgar Reitz´ Mammutwerk an sechs Abenden in der Göttenbach-Aula
-kpra- Fast vier Jahre hat sich Axel Redmer, Vorsitzender der Schnecke", darum bemüht Nun hat es endlich geklappt. Edgar Reite "Heimat" wird zum ersten Mai in voller Länge auf einer Idar--Obersteiner Leinwand zu sehen sein.
15 Stunden und 40 Minuten - Bisher hat man sich fast nur in Großstadt-Kinos an die Aufführung dieses Mammut-Werkes getraut Meist wurde die Komplett-Fassung des Filmes dort an zwei Tagen und durchweg mit "Picknick im Foyer« angeboten. Die Pausenbrote dürfen bei der Idar-Obersteiner Aufführung daheim bleiben. Die Veranstalter, städtisches Kulturamt und .Schnecke haben die last 18 Stunden Film auf insgesamt sechs Abende verteilt
Wie bei vielen "Heimat"-Tagen in der Großstadt. Für Dauergäste gibt es ein stark verbilligtes Abonnement. Und am letzten Abend wird Regisseur Edgar Reitz persönlich anwesend sein, um mit den Zuschauern über seinen Film zu diskutieren.
"Heimat" - der Film des gebürtigen Hunsrückers Edgar Reitz wurde wie kein anderer deutscher Nachkriegsstreifen international gefeiert und mit Preisen ausgezeichnet. Seine Aufführung im Fernsehen als elfteilige Serie war nicht nur zwischen, Mosel und Rhein, Nahe und Saar ein Straßenfeger", sie trug letztlich auch dazu bei, den von manchem mitleidig belächelten Hunsrück, die rauhe und etwas zurückgebliebene Bergregion, gesellschaftsfähig zu machen.
Fast jeder kann sich in den Geschichten
und Ereignissen von "Heimat" wiederfinden Der erste deutsche Filmroman", wie ihn Kritiker bezeichnen, vermittelt über drei Generationen das Bild eines, Volkes, das bewußt in das Schicksal seines eigenen Landes verwickelt ist, es bis zu einem gewissen Grad selbst geschmiedet hat.
Für die Schnecke' soll "Heimat" auch ein Test sein. Bei entsprechendem Besucherinteresse will der Kulturverein in unregelmäßigen Abständen weitere Filme in der Göttenbach-Aula zeigen und mit diesen Aufführungen bewußt den üblichen Kino-Rahmen überschreiten.
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