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Nahe-Zeitung, 25.04.1989 Kulturabend der "Schnecke": Gegen Rassismus getrommelt Abdourahmane Diop Ensemble bot eigenwillige Klänge zum Mittanzen an
HERRSTEIN. Etwas eigenwillig war das schon, was den Besuchern In der Herrsteiner Turnhalle vom "Abdourahmane Diop Ensemble" geboten wurde. Unter dem Titel "Gegen Rassismus" veranstaltete der Kulturverein "Die Schnecke" ihren ersten (und vielleicht nicht den letzten) Kulturabend in Herrstein und damit außerhalb der Stadt Idar-Oberstein.mit von der Partie war das "Abdourahama Diop Ensemble" aus Senegambia in Westafrika. Eigenwillig und ungewöhnlich wurde die Veranstaltung schon deshalb, weil bei diesem Konzert ganz andere Klänge zu hören waren. Zum Programm des "Abdourahmane Diop Ensemble" gehörten nämlich Griot-Gesänge, Tanz und viel Percussion. Gerade die Percussion-Rhythmen der Westafrikaner hielten die zahlreichen Besucher in der Herrsteiner Turnhalle zum Mittanzen und Mitklatschen an. Die afrikanische Musik ist seit Mory Kante's Yeke Yekel auch in unseren Breitengraden ein Begriff, aber die Klänge, die man während dieses Konzertes zu hören bekam, waren doch schon etwas anderes. Aßt ihren Liedern konnte das "Abdourahmane Diop Ensemble" trotzdem die Zuhörer begeistern. Für die tänzerischen Darbietungen gab es sogar während den einzelnen Stücken Beifall. Griots gehören zu einem Berufsstand, den es seit der Gründung des Mali-Reiches im 13. Jahrhundert in Westafrika gibt .Die Kaste der Griots befindet sich heute auf dem Weg, sich weit über die Grenzen Westafrikas hinaus zu profilieren und zu etablieren. Das Klanggefecht ihrer Trommeln machten sie in den Massenmedien, auf Großkonzerten (so während des Nelson-Mandela-Festivals im vergangenen Jahr) sowie auch auf lokaler Ebene in ihrer Heimat als selbständige Generation moderner Unterhaltungskünstler zum Markenzeichen westafrikanischer Musik. Passend zum musikalischen Act hielt Wirt "Bernie" in der Turnhalle afrikanische Speisen für die Besucher bereit womit dieser Abend sicherlich sehr gut abgerundet wurde. Ein Erlebnis war es allemal, die Mitglieder des "Abdourahmane Diop Ensembles" auf der Bühne zu erleben.
Roland Gerhard
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