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Nahe-Zeitung, 28.02.1996 Beeindruckende Ausstellung im Wildfreigehege Optische Ausrufezeichen gesetzt Klaus Staeck zeigt Kunst unter freiem Himmel: "Umwelt schützen"
KEMPFELD. TF. Zwischen Wildkatzen, Luchsen und Hirschen sind in den kommenden vier Wochen auch 50 Werke des Künstlers Klaus Staeck im Rahmen einer Ausstellung mit dem Titel "Unser täglich Gift gib' uns heute" im Wildfreigehege auf der Wildenburg zu bewundern.Axel Redmer, der Vorsitzende des veranstaltenden Kulturvereines "Die Schnecke", betonte im Rahmen der Eröffnung, man wolle mit dieser Ausstellung den Leuten bewußt machen, wie unzureichend der Umweltschutz noch immer sei. Man habe deshalb auch provozierend das Wildfreigehege als Ausstellungsort ausgesucht. Es müsse zum Nachdenken anregen, daß es erst in einem Wildgehege möglich sei, gewisse Tierarten sehen zu können. "Wir wollen die Leute daran erinnern, was Umweltschutz wirklich ausmacht", so Redmer zusammenfassend. Die provozierenden Werke des vielfach ausgezeichneten Künstlers Klaus Staeck, der der fast schon in Vergessenheit geratenen Plakatkunst in den 70er Jahren zu einem neuen Aufschwung verhalf, regen tatsächlich zum Nachdenken an.
Eindeutige Botschaft Staeck gelingt es stets, wie es sich für gelungene Plakate gehört, aus seinen Werken "optische Ausrufezeichen" zu machen, ob in Form einer Collage oder eine Verfremdung eines klassischen Gemäldes. Mit einfachen Mitteln und wenigen, prägnanten Worten trifft er stets den Kern der Sache und übermittelt eine eindeutige, aussagekräftige Botschaft. Zentrales Thema ist die Zerstörung der Umwelt, sei es durch Auto- oder Industrieabgase, Radioaktivität, Ölkatastrophen oder Müllberge. Obwohl teilweise schon über 20 Jahre alt, sind die Plakate Staecks noch immer aktuell. "Der Ölprinz", ein Vogel mit ölverklebten Federn, den Staeck 1978 aus Anlaß der damaligen Ölkatastrophe in der Bretagne erstellte, ist ein solches Beispiel. Was die Werke, die über den ganzen Rundweg verteilt plaziert sind, insgesamt deutlich machen, drückt ein Plakat stellvertretend für alle aus: "Die Erde ist eine Mietsache. Sie ist schonend zu behandeln und in gutem Zustand zurückzugeben." Am Ende des Rundweges zeigte sich die überwiegende Zahl der Besucher beeindruckt. Verbandsbürgermeister Klaus Beck meinte, er sei begeistert angesichts der hohen Aussagekraft der Bilder.
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