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Nahe Zeitung vom 07.03.2006 Viele zufriedene Gesichter nach dem Richling-Gastspiel "Schnecke" will auch weiterhin Spitzenkabarettisten in den Kreis holen
IDAR-OBERSTEIN. Es war nicht nur das Publikum am vergangenen Samstag begeistert vom Gastspiel Mathias Richlings, wie der kräftige Applaus bewies, sondern auch umgekehrt fühlte sich der Kabarettist aus Stuttgart ausgesprochen wohl in der Schmuckstadt. "Richling war sehr zufrieden mit der Mikado-Halle, er war sogar erstaunt über die gute Akustik", berichtet Axel Redmer, Vorsitzender des Kulturvereins "Die Schnecke", der Richling nach Idar-Oberstein geholt hatte. Auch von dem aufmerksamen und qualifizierten Publikum sei er sehr angetan gewesen.
Zufriedene Gesichter gab es schließlich aber auch beim Veranstalter. "Veranstaltungen in dieser Größenordnung sind bei einem so kleinen Verein, wie wir es sind, immer ein Risiko", erklärt Redmer. Mit ziemlich genau 900 Besuchern sei man zwar leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was aber angesichts der Wetterlage nicht verwunderlich sei. "In den beiden Tagen vor der Veranstaltung wurden mehr Karten zurückgegeben als gekauft", berichtet Redmer. "Und an der Abendkasse haben wir gerade mal noch zehn Karten abgesetzt..."
Noch ein leichtes Plus
Redmer geht davon aus, dass der Verein trotzdem noch ein leichtes Plus mit dem Richling-Gastspiel gemacht hat. "Man muss einfach auch sehen, dass der Markt enger geworden ist", meint Redmer. "Richling gehört zwar im Moment zu den ganz wenigen Kabarettisten, die in Deutschland eine solch große Halle füllen können, aber man darf auch nicht vergessen, dass wir mit Martin Schneider, Atze Schröder und Dieter Hildebrandt im Moment eine ziemliche Ballung von Gastspielen aus dem Kabarett- und Comedy-Szene in der Stadt haben." Ein so kleiner Verein wie die "Schnecke" könne da ohnehin nur mithalten, weil eine Vielzahl von freiwilligen Helfern bereit stehen, die am Samstag sogar die Zugänge zur Halle frei geschippt hätten. "Nur so ist es auch möglich, dass wir die Eintrittspreise so niedrig halten", erklärt er.
Erich Hackl kommt
Auf jeden Fall, so Redmer weiter, will die "Schnecke" auch in Zukunft die Elite des deutschsprachigen Kabaretts in den Kreis holen. "Wir bemühen uns schon eine ganze Weile um Bruno Jonas, und wir wollen auf jeden Fall auch noch ein Gastspiel mit Volker Pispers realisieren", blickt Redmer in die Zukunft.
Aber auch die anderen Sparten der "Schnecke" sollen nicht vernachlässigt werden. Bereits am 21. März kommt der Liedermacher Hannes Wader nach Idar-Oberstein. Im Bereich der Literatur habe man soeben Erich Hackl, der mit Romanen wie "Die Hochzeit von Auschwitz" oder "Abschied von Sidonie" einem breiteren Publikum bekannt wurde, für den 30. Mai verpflichten können, freut sich Redmer. Im Bereich der klassischen Musik bemühe man sich anlässlich des Mozart-Jahres noch um ein Gastspiel des renommierten Fauré-Quartetts. (jst)
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